orange Wolle

Achtung, Gift! Wie Stolz und Streit unsere Welt vergiften

Jürgen Ferrary
23. April 2025

Als ich die künstliche Intelligenz ChatGPT fragte, was sie tun würde, wenn sie der Teufel wäre und die Menschheit zerstören wollen würde, war die erste Antwort, sie würde unsere Identität zerstören. Als zweiten Punkt nannte ChatGPT: „Ich würde Beziehungen spalten: Ich würde Misstrauen säen, Stolz fördern und Versöhnung erschweren!“
Viele Menschen, die ich kenne, haben das Gefühl, dass unser Land spätestens seit der „Corona-Krise“ sehr gespalten ist. Es kamen weitere Themen auf, die diesen Spalt vergrößerten, Klimakrise, Ukraine-Hilfen, Migration, Kriminalität und Gewalt, …

Und auch meine Erfahrungen sind, dass diese Themen Freundschaften, Familien, Vereine und auch Gemeinden auseinanderreißen. Themen, über die man spricht, werden sehr schnell emotional, aus einem Gespräch schnell ein Streit.

Fakten werden verdreht und Halbwahrheiten verbreitet, nur um die eigene Position zu stärken.

Interessant in diesem Zusammenhang fand ich einen Post bei Instagram von Olaf Scholz. Er schreibt am 24.09.2024: „Klimawandel, Ukraine-Hilfen, Migration: Unser Land sei gespalten, höre ich oft. In vielen Gesprächen stelle ich aber fest: Die allermeisten von uns stehen in den großen Fragen näher beieinander, als es scheint. Uns eint viel mehr, als uns trennt. Ich will, dass das so bleibt.“

Auch das ist eine Taktik, Dinge nicht wahrhaben zu wollen.

Im Buch der Sprüche heißt es: „Sechs Dinge sind es, die der HERR hasst, und sieben, die er verabscheut: einen stolzen Blick; eine lügnerische Zunge; Hände, die unschuldiges Blut vergießen; ein Herz, das böse Pläne schmiedet; Füße, die darauf aus sind, Unrecht zu tun; einen falschen Zeugen, der Lügen verbreitet; und einen Menschen, der Uneinigkeit unter Brüdern sät“ (Sprüche 6,16-19 NLB).

Die Lösung liegt eigentlich auf der Hand, wenn sie nicht so schwierig wäre, denn auch unter Christen gibt es Streit, Spaltung und Zwietracht. Und besonders unter Christen beobachte ich, wie schwierig es zu sein scheint, sich auf einen Weg der Versöhnung zu begeben.

Manchmal habe ich das Gefühl, der Widersacher Gottes hat gelesen, was ChatGPT schreibt, denn gespaltene Beziehungen, Misstrauen, Stolz und die Unfähigkeit der Versöhnung sind wie ein Geschwür, das sich durch unsere Familien, Freundschaften und die Gesellschaft frisst.
Jakobus, der Bruder von Jesus, schreibt: „Wenn ihr aber von bitterem Neid und selbstsüchtigem Ehrgeiz erfüllt seid, dann rühmt euch nicht damit, weise zu sein. Das wäre eine Lüge! Denn Neid und Selbstsucht haben nichts mit der Weisheit von Gott zu tun, sondern sie sind irdisch, gottlos und teuflischen Ursprungs. Denn wo Eifersucht und selbstsüchtiger Ehrgeiz herrschen, führt das in die Zerstörung und bewirkt alle möglichen schlechten Taten“ (Jakobus 3,14–16 NLB).

Es liegt an uns, an dir und mir, ob wir auf die billigen Tricks und Lügen des Teufels hereinfallen oder nicht. Jakobus ermahnt uns nur wenig später: „Deshalb ordnet euren Willen Gott unter! Widersteht dem Teufel, und er wird euch verlassen“ (Kapitel 4,7 NLB).

Wir haben es in der Hand, ob wir uns von unterschiedlichen Ansichten spalten lassen oder nicht, ob bei uns der Stolz regiert oder die Liebe, ob wir dankbar sind oder neidisch, ob wir bereit sind zu vergeben oder bei uns die Selbstsucht herrscht.

Frage dich einmal, wo du in deinem Leben Spaltung erlebst und schau dir dann genau an, was hinter dieser Spaltung tatsächlich steckt und warum Versöhnung und Heilung schwierig zu sein scheinen. Bitte Gott, dir aufzudecken, wo du etwas ändern könntest, wo dir dein Stolz im Weg steht und wo du selbst innere Heilung brauchst.

Das wird nicht sofort die Welt retten, aber es ist ein Anfang.

Sei gesegnet

„Frieden beginnt dort, wo der Stolz endet“ (unbekannt).

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